Zwischen dem Untergang des Römischen Reiches und dem Beginn der Reformation lagen rund 1000 Jahre, in denen Reiche zerfielen und entstanden. Kaiser und Könige kamen und gingen, das Papsttum stritt mit nahezu allen weltlichen Herrschern. Ein langer, bewegter Zeitraum, der die Brücke zwischen Antike und Neuzeit darstellen soll und daher als Mittelalter bezeichnet wird. Allerdings bezieht sich die Einteilung allein auf den europäischen Lebensraum und seine Geschichte. Erstmals benannte 1688 der Hallenser Gelehrte Christoph Cellarius diese Zeit als Mittelalter und meinte damit die Zeit vom Herrschaftsbeginn Kaiser Konstantins 306 bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahre 1453. Je nach Sichtweise werden Anfang und Ende dieser Epoche von 313 (Toleranzedikt Konstantins) oder 476 (Untergang des Weströmischen Reiches) bis 1492 (Entdeckung Amerikas) oder 1517 (Reformationsjahr) datiert. Das Mittelalter wird man also irgendwo in der Zeit von 500 bis 1500 einordnen, wobei auch die Einteilung in Früh-, Hoch- und Spätmittelalter nicht ganz scharf begrenzt erfolgen kann. Die ewige Fortentwicklung der Menschheit war in 1000 Jahren trotz religiöser und weltlicher Machtinteressen nicht aufzuhalten. Dieser Umstand schenkt unserem mittelalterlichen Marktgeschehen die große Vielfalt. Von Wikingern bis zu Landsknechten findet man neben Gauklern, Handwerkern und Kramern alle Bereiche menschlichen Wirkens. Das macht eine mittelalterliche Veranstaltung zum leibhaftigen Schauobjekt für die Besucher, vor allem aber für die Jugend, die vielleicht erstmals erfährt, woher sie stammt und wem sie all unsere Errungenschaften zu verdanken hat: unseren Vorfahren. |
Knappe Fabian auf der Schattenburg in Feldkirch (Österreich) |
Scharmützel auf der Schattenburg |
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Torwachen von Heinrich dem Löwen in Braunschweig |
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Die Knappen Florian und Fabian auf Zeltwache |
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Das Medicuszelt auf Schloß Homburg in Nümbrecht |